Prolog

 

12. 05. 2010

 

Nichts ist mehr so, wie es war. Die Welt hat sich für mich grundlegend geändert. Missachtete ich früher noch die hohen Politiker und Persönlichkeiten, so bin ich jetzt selbst eine von diesem miesen System. Ich! Ein Teil von einem System, welchem ich nicht einmal das Gesetz als wahr abkaufe! Und doch ist es so. Ich kann es selbst nicht glauben. Ich wünschte ich würde aus diesem bösen Traum aufwachen und alles ist vorbei. Doch wenn ich hier so an meinem Schreibtisch sitze und hin und wieder einen Blick nach draußen auf die untergehende Sonne werfe, erkenne ich, dass es die Realität ist, in der ich gefangen bin.

Gezwungen hat man mich. Gezwungen, weil sie genau wussten, dass ich etwas dagegen habe. Doch kann ich mich auch nicht dagegen wären, denn die Strafen sind hart. Ich kann auch meinen Freunden nichts erzählen, denn auch dies wird bestraft. Doch kann ich mir gut vorstellen, dass sie wenigstens wissen, dass unsere Politik von Hintermännern geleitet wird – nur wissen sie nicht, dass ich nun den Spielfiguren dieser Hintermänner angehöre: Den Lichtweisen. Weise! Wie können sich solche Menschen nur weise nennen! Sie missbrauchen ihre Autorität, nur, um mehr Macht zu erlangen. Nur, um sich darum zu keilen, wer denn nun die Zügel in die Hand nimmt. Mit diesen Schattenweisen. Ich weiß nicht, wer oder auch was diese beiden Orden einführten, doch sind die es, die unsere Politiker wie Theaterpuppen leiten. Und das tun sie, indem sie Kämpfe gegeneinander ausfechten. Blödsinnige Kämpfe! Nebenbei verfolgen sie noch angebliche Terroristen...

Jährlich suchen beide Gruppierungen Kadetten und Kommandanten aus der Bevölkerung aus, die ihnen ereignet erscheinen. Man beobachtet uns ja rücksichtslos, man hat keine Freiheiten mehr! Wie hat Tendor gesagt? „Niemand kann seinem Schicksal entgehen.“ Dieser Affe! Bisher ist es mir ein Rätsel, um was es bei diesen Schatten- und Lichtweisen eigentlich geht. Doch man kann mich doch nicht dazu zwingen! Ich habe gar keine Erfahrungen mit dem kämpfen, ich will auch gar nicht kämpfen!

Ich weiß gar nicht, was ich tun soll. Tendor freut sich diebisch – er tut nur so, als ob er der rechtschaffende nette alte Herr ist. Im Grunde genommen ist er eine hinterlistige Schlange. Habe ich ihn auch an den Kopf geworfen und er hat mich nur mit großen traurigen Augen angesehen.

Prima! Wirklich Prima! Meinen Freunden muss ich noch immer das kleine unbedeutende Mädchen vorgaukeln, während ich manchmal verschwinde und Schlachten schlage. Bald würde ich die Lichtweisin Philomena sein. Eine Lichtweise. Ich hasse es! Ich hasse Tendor! Ich hasse Lichtweisen! Und Schattenweisen! Ich wünschte, sie hätten mich nie beobachtet... Aber nein... ach was soll’s, wenn ich herumjammere wird es auch nicht besser. Ich kann da erst mal nichts mehr machen. Mit der Zeit wird es sich ergeben... ich hoffe es. Ich hoffe es wirklich, dass ich aus diesem Schlamassel wieder herauskomme. Ich habe schon genug Probleme...

 

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